Künstliche Intelligenz hat zweifelsohne zu grundlegenden Veränderungen in unserer Arbeitsweise geführt und eröffnet in Kombination mit effizienterer Zusammenarbeit schier unbegrenzte Möglichkeiten. Diese möchte ich in meiner sechsteiligen Blog-Reihe ausführlich erörtern. Dazu werde ich auf der Grundlage meiner fast 20-jährigen Erfahrung in der Branche Szenarien vorstellen und erläutern, wie durch die Integration von KI-Technologie vollkommen neue Arbeitsweisen und Formen der Zusammenarbeit entstehen.
Niemand kann alles wissen. Deshalb bietet der Einsatz von KI-Technologie zum Erfassen und Teilen von neuem Wissen ein wahrhaft transformatives Potenzial.
Ein großartiges Beispiel für einen solchen Anwendungsfall erlebte ich kürzlich in einem Naturschutzgebiet, als meine Frau auf eine faszinierende Wildblume stieß. Sie fragte mich, ob mir die Pflanze bekannt wäre. Das war sie leider nicht, aber ich hatte einen Freund mit einem Abschluss in Forstwirtschaft, der uns bestimmt aushelfen konnte. Ich schickte ihm ein Foto der Blume und wenige Stunden später erhielt ich die Antwort: eine weiße Passionsblume. Hierfür gibt es ein Sprichwort: „Man muss nicht alles wissen. Man muss nur wissen, wen man fragen kann.“
Dieses Erlebnis brachte mich zum Nachdenken: Wie könnten wir mithilfe von KI-Technologie den Wissensreichtum des Internets – das schließlich die ultimative globale Wissenssammlung darstellt – für Projekte in Unternehmen anzapfen?
In dieser Blog-Reihe haben Sie bisher erfahren, wie Sie durch den Einsatz von KI-Technologie den vor einem Projekt erforderlichen Arbeitsaufwand verringern, die Mitglieder des Projektteams intelligenter auswählen, Besprechungen effizienter gestalten und viele weitere Verbesserungen erzielen, indem natürliche Sprache in Echtzeit interpretiert und Daten zeitgleich erfasst werden. In diesem letzten Beitrag über die Optimierung der Zusammenarbeit durch künstliche Intelligenz möchte ich Ihnen erläutern, wie Sie externe Ressourcen anzapfen können, um in Ihrem Unternehmen Wissen umgehend und in nie dagewesenem Umfang verfügbar zu machen.
Die Spitze des Eisbergs
Die Verzeichnisse Ihrer Mitarbeiter und die Datenbanken Ihrer Organisation enthalten eine gigantische Datenmenge, die jeden Tag um neue Informationen ergänzt wird. Zwar würde bereits der Zugriff auf diese Daten durch ein KI-System während eines Projekts den Arbeitsfluss grundlegend verändern, jedoch kratzen wir dabei erst an der Oberfläche des technisch Möglichen.
Stellen Sie sich vor, Ihr KI-System wäre in das Webcrawler-Programm einer beliebten Suchmaschine integriert. Damit könnte das KI-System nicht nur den E-Mail-Verkehr und die Transkripte zu früheren Besprechungen bereitstellen, sondern auch relevante Artikel, Dokumente und Webinare, die von Wettbewerbern zu diesem Thema veröffentlicht wurden. Natürlich können Sie diese Art der Recherche auch selbst erledigen, allerdings nicht innerhalb nur weniger Sekunden.
Über die physischen Grenzen Ihrer Organisation hinaus
Zuvor habe ich erläutert, wie innerhalb der Organisation erstellte Daten vom KI-System zur späteren Verwendung indiziert werden können. Wenn Sie diese Daten mit außerhalb der Organisation verfügbaren Informationen zusammenführen, verhindern Sie, dass Sie sich bei Ihrer Projektarbeit ausschließlich an internen Gegebenheiten orientieren. Stattdessen können Sie Ihre Projektarbeit über die physischen Grenzen Ihrer Organisation erweitern, um verfügbare Informationen bestmöglich zu nutzen.
Anstatt lediglich zu überprüfen, wie ein bestimmtes Projekt von Teams in Ihrer Organisation bearbeitet wurde, können Sie Ihre Recherche auf ähnliche Projekte anderer Unternehmen Ihrer Branche ausweiten. Anstatt die Mitglieder Ihres Teams nur innerhalb Ihrer Organisation zu suchen, könnten Sie einen Experten auf LinkedIn, im Dozentenverzeichnis einer Universität oder in Branchenverzeichnissen ausfindig machen. Ihre Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Organisationsweite Verfügbarkeit relevanter Informationen neu durchdacht
Das Potenzial künstlicher Intelligenz darf nicht auf die Optimierung von Besprechungen beschränkt sein. Um Zusammenarbeit auf die nächste Stufe zu heben, muss das KI-System letztlich in alle Vorgänge Ihrer Organisation nahtlos eingebunden sein. Wenn KI-Technologie fester Bestandteil des Arbeitsalltags Ihrer Mitarbeiter ist, werden alle erfassten Informationen umgehend indiziert. Darüber hinaus erhalten Ihre Mitarbeiter in Echtzeit Zugang zu kontextbezogenen Wettbewerbsinformationen und Marktdaten aus online verfügbaren Datenbanken.
Denken Sie nur an die Arbeit von Mitarbeitern, die für Recherchen anhand externer Quellen zuständig sind. Dazu gehören zum Beispiel Analysten und Teams für Lieferantenbeziehungen. Andere Teams sind von diesen Informationen abhängig. So muss die Beschaffungsabteilung in großen Organisationen über bestimmte Informationen zu jedem Anbieter verfügen, mit dem das Unternehmen zusammenarbeitet. Mit Recherchetätigkeiten befasste Teams durchforsten das Internet regelmäßig nach wettbewerbsrelevanten Informationen aus externen Quellen und hinterlassen dabei wiederum Breadcrumbs für andere heutige und künftige Teams. Wenn diese Breadcrumbs von einem KI-System gesammelt werden, wird nicht nur der Zeit- und Arbeitswand verringert, sondern auch die mehrfache Durchführung von Arbeiten verhindert.
Darüber hinaus kann Ihr Zugriff auf Informationen dazu beitragen, Beziehungen mit den für die Erstellung dieser Ressourcen verantwortlichen Personen zu knüpfen. Diese können Ihnen dann im Rahmen ihrer eigenen Geschäftsprozesse helfen, Fragen zu beantworten und wichtige Erkenntnisse über die Nutzung ihrer Informationen durch andere Organisationen zu gewinnen. Aus der Zusammenarbeit ergibt sich eine schier endlose Fülle von Schnitt- und Berührungspunkten mit Personen innerhalb und außerhalb einer Organisation.
„Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter!“
Was wird die Zukunft bringen? Wer weiß das schon. Vielleicht ermöglichen Organisationen auch vertrauenswürdigen Partnern Zugang zu ihren KI-gestützten Anwendungen zur Zusammenarbeit. Statt nur zwei oder drei Personen oder Abteilungen könnten in Zukunft ganze Unternehmen zusammenarbeiten und Daten in Echtzeit auf intelligente und sinnvolle Art und Weise austauschen. Vielleicht stehen künstliche Intelligenzen Führungskräften als vollwertige Kollegen zur Seite und liefern ihnen Erkenntnisse, die sie niemals für möglich gehalten hätten. Was immer die Zukunft auch bereithalten mag, Ihren Möglichkeiten sind nur durch Ihre eigene Vorstellungskraft Grenzen gesetzt. Wagen Sie jetzt die ersten Schritte, indem Sie:
- den digitalen Wandel in Ihrer Organisation anstoßen. Stellen Sie die wichtigsten Arbeitsabläufe in Ihrer Organisation auf den Prüfstand und überlegen Sie, ob sie durch den Einsatz von Technologie beschleunigt und effizienter gestaltet werden können.
- den Umstieg in die Cloud vollziehen. Ganz gleich, für welches Cloud-Modell Sie sich entscheiden, die Cloud wird die nötige Grundlage für die Einführung neuer Technologiegenerationen bilden.
- einen Technologiepartner suchen. Entscheiden Sie sich für einen Partner wie Mitel, der mit Ihnen eine Strategie für die Einführung moderner Technologien entwickelt, die auf die individuellen Anforderungen Ihrer Organisation abgestimmt ist und den digitalen Wandel in Ihrem Unternehmen erleichtert.
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Inspiriert durch die von Mitel und Google vorgestellten Konzepte für die Schaffung eines intelligenten Kundenerlebnisses in KI-gestützten Contact-Centern entwarf ich ein Zukunftsszenario, in dem diese transformative Technologie die Zusammenarbeit in Unternehmen optimiert und unsere Arbeitsweise in jeder Hinsicht grundlegend verändert. Ich hoffe, diese Blog-Reihe regt Sie dazu an, Ihren Horizont zu erweitern und sich auf künftige Weiterentwicklungen dieser Technologie zu freuen. Letzten Endes geht es nicht darum, ob ein solches Szenario Realität wird, sondern wann.
Lassen Sie sich auch die anderen Beiträge der Reihe „Optimierung der Zusammenarbeit durch künstliche Intelligenz“ nicht entgehen.
Teil 1: Einleitung
Teil 2: Erschließung von nicht dokumentiertem Wissen
Teil 3: Intelligentere Auswahl von Teammitgliedern
Teil 4: Virtueller Assistent für Zusammenarbeit
Teil 5: Organisationsweite Verfügbarkeit relevanter Informationen